Dienstag, 25. Oktober 2022

Tour de France - Etappe 5

 Liebe Mitreisende und neu Hinzugekommene,

Schön, dass ihr hier seid - heute geht´s auf die letze Etappe in der Bretagne - dann wechselten wir ins Tal der Loire.



Wir wollten ja auf eine Insel fahren. Mit Jersey bei St. Malo hat es leider nicht geklappt. Aber von Lanildut fährt ein Schiff zur Insel Ouessant, der westlichsten Gemeinde Frankreichs (ausser den Überseegebieten natürlich). Räder konnten wir aus Platzgründen keine mitnehmen, aber die konnte man sich auf der Insel ausleihen.

Man fährt ca 45 Minuten. Wir hatten wieder Wetterglück, es schien die Sonne und das Meer war ziemlich ruhig.


Gegen 10h schippert die Rose Hère aus der Bucht von Lanildut. Was ich so aus der französischen Ansage mitbekommen habe, wird hier Seegras geerntet und auch für die kosmetische Industrie verwendet. 

Damit ihr Euch ein Bild von der Insel machen könnt hier ein Wiki-Link.

Und schon bald sieht man die Insel größer werden.

Wir leihen uns die nicht billigen City-e-Bikes aus (E 30,- pro Rad und Tag) und starten die Rundfahrt um die Insel.


der alte und der neue Leuchtturm - Phare du Stiff
Auch auf dieser Insel spielt ein Teil der Handlung in einem Krimi von Bennalec mit dem Kommisar Dupin.

Und auch hier bieten sich tolle Ausblicke auf die felsige Küste.




Da die Hochsaison schon vorbei war, ging es ziemlich gemütlich zu auf der Insel. Ab der kommenden Woche wurden auch die Fährverbindungen eingeschränkt.

Was dieses Gebäude mal beinhaltet hat oder wozu es diente konnte ich nicht in Erfahrung bringen - aber es hat kunstvollen Besuch erhalten.




Und diese Insel heißt Île Keller

Es gab soviel zu sehen, daß uns die Zeit fast davongelaufen ist - um 17h ging´s wieder zurück.



Und auch hier zeigt man uns den Weg in die Welt.
Ein anderer Leuchtturm , der Phare du Creac´h

In der Nähe wieder tolle Felsformationen.
diese Leucht- und Signaltürme sind nicht mehr in Betrieb




eine Brücke führt zu einer ehemaligen Signalstelle, an der mit akustischen Signalen Versuche gemacht wurden.



Das Departement hier heißt ja Finistère - und genau das ist es hier:

Man glaubt es kaum, aber hier gibt es auch einen kleinen Flughafen (im Roman flog hier die Frau Bürgermeisterin mit ihrer Cesna). Hier sieht man nur ein Stück von der Rollbahn.
Genauer konnte ich es mir nicht ansehen, denn das Schiff fuhr bald wieder los. Und am Abend wieder ein Coucher du Soleil

Tags darauf ging´s nach Le Conquet, einem Dorf weiter südlich.

und mit dem Rad weiter zum Pointe de St.-Mathieu (rot eingezeichnet)


Leuchtturm, die alte Abteiruine und eine Radarstation des französischen Militärs auf der kleinen Halbinsel. Das Bild vom Meer aus hat es heuer auf die Frankreichkarte 2022 von Michelin geschafft.

Die Benediktinerabtei hat ihren Ursprung im 11. Jhd. , wurde später zerstört und in der Französischen Revolution verstaatlicht, verkauft und als Baumateriallieferant verwendet. Heute ist die denkmalgeschützt.





Auch hier gibt´s ein Memorial für die französischen Seeleute.


Leider war an diesem Tag der Leuchtturm geschlossen. Der hier ist alt und nicht mehr in Betrieb.


Wir fuhren dann noch ein bißchen weiter -und kamen zum nächsten Weltkriegsmemorial.
Auch ein gepanzertes Wachhäuschen wird ausgestellt.
Eigentlich möchte man meinen, daß bei soviel Erinnerung und Aufzeigen von Krieg und Leid es keinen Krieg mehr geben sollte.......vielleicht hat Vladimir noch nie ein Memorial besucht?

Es ging dann wieder zurück nach Le Conquet.

an diesem schmucken Häuschen kamen wir vorbei.

Über die Bucht, die auch bei Flut mit viel Wasser gefüllt ist, hat man eine Fußgängerbrücke gebaut.

Und weil es nicht sehr weit entfernt war, suchten wir auch nach dem größten stehenden Menhir Frankreichs - dem Menhir von Kerloas. Nach einigen Irrwegen haben wir ihn doch noch gefunden. Der war früher noch höher, aber ein Blitzeinschlag dürfte die obersten 4m weggerissen haben.
9,50m soll er hoch sein

Und weil wir auch noch Dolmen sehen wollten, fuhren wir tags darauf Richtung Norden nach Portsall zu Menhir und Dolmen von Guilliguy (gelb).
das Kreuz kam natürlich später dazu und war bei Liebespaaren sehr beliebt, denn es sollte magische Wirkung haben.


ein Blick in den Hafen von Portsall
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Wir radelten dann weiter an der Küste nach Süden entlang. Die Chapelle Saint-Samson, die 1785 eine ältere ersetzte, ist auch beliebter Zielpunkt, auch weil die sich in der Nähe befindliche Quelle besondere Wirkungen haben soll.



An felsiger Küste und Sandstränden entlang bis zur Halbinsel Saint-Laurent




In diesen Feuerstellen wurde Seegras verbrannt und die Sodaasche an benachbarte Fabriken verkauft. Das ging bis ca. 1950 und wurde dann eingestellt.
Und abends gab´s den letzten coucher du soleil (Sonnenungergang) am Meer, denn am nächsten Tag war es wolkig.


Ja, dann brach der letzte Tag in der Bretagne an. Diesmal ließen wir die Radln stehen und fuhren ein bißchen die Küste entlang - und besuchten dabei einen alten (leider geschlossenen) Leuchtturm, den Phare de Kermovan


Dabei kamen wir an den bei Ebbe größten Sandstrand in der Gegend vorbei - dem Plage des Blancs Sablons (weißer Sand). Wirklich beeindruckend.


Noch schien die Sonne - so machten wir noch einen Abstecher zu unserem "Hausstrand", um noch die letzten Sonnenstrahlen zu genießen. Und ein Bad im Atlantik habe ich dann auch noch genommen.


Tolle zwei Wochen in der Bretagne gingen zu Ende - und am nächsten Tag schüttete es beim Aufbruch ins Loiretal in Strömen.....

Aber es blieb zum Glück nicht so, und so ergaben sich dann an der Loire ganz tolle Eindrücke. Die folgen in den nächsten Etappen.

Würde mich freuen, wenn ihr wieder dabei wärd.

Alles Liebe Violetta.

Verlinkt wird´s wieder wenn´s paßt mit: