Donnerstag, 6. Oktober 2022

Tour de France -Teil 2

Bonjour chères visiteurs,


 


 

Chartes haben wir hinter uns gelassen und fahren auf der Autobahn, die in Frankreich meist mautpflichtig ist Richtung Saint-Malo, das gerade noch in der Bretagne, aber auch fast noch in der Normandie liegt. Und daher sind die Bewohner der Stadt schon seit jeher etwas eigen gewesen - keine Franzosen, keine richtigen Bretonen- aber eben Malouins - denn sie waren einst die Hochburg der Freibeuter - und das ganz legal vom König legitimiert. Hier ist der Tidenunterschied am höchsten von ganz Europa. Nicht nur aufgrund dieses täglichen Spektakels ist Saint-Malo eine der meistbesuchten Orte Frankreichs. Wer mehr wissen will - hier ist der Link

Übrigens gibt es in der Bretagne offiziell keine Autobahnen obwohl auch dort die Schnellstraßen mindestens zweispurig ausgebaut sind - und daher auch keine Maut. Auch wird der Treibstoff vom Staat subventioniert- dadurch war der Benzin sogar zwischen 1,40 und 1,50 zu haben. Das war eine postive Überraschung.

Wir hatten bis auf die Zwischenstops Appartements gebucht. Das hat den Vorteil, dass man sich auch selber versorgen kann und nicht immer das recht teure Angebot der Bistros und Restaurant nutzen muß. Besonders die Getränke-vor allem Bier- ist hier um einiges teurer als in Ö und D. Leider hatten wir hier keinen Abstellplatz für die Räder, sodaß diese immer am Auto bleiben mussten. Ist aber zum Glück nichts weggekommen.

Die ersten Bilder vom Strand am nächsten Morgen

das Meer zieht sich gerade zurück
Eigentlich wollten wir die englische Kanalinsel Jersey besuchen - leider war zum geplanten Zeitpunkt kein Platz mehr für Fahrräder frei - ausserdem hätten wir um 5h aufstehen müssen - einen Inselbesuch haben wir dann für die nächste Destination aufgeschoben.

Generell muß man sagen, dass die Franzosen in Geschäften, Restaurants oder auch sonst ausgesprochen freundlich sind - sehr viele verstehen und reden in der Zwischenzeit auch englisch -aber sie hören es wohl gerne, wenn man es zumindest zuerst auf französisch probiert.

Wir wollten zum "alten" Saint-Malo, das sich Intra Muros - also hinter den Stadtmauern befindet- also Richtung Hafen.

ob die auch wirklich Segel setzt?

Die Burg bei der Festungsmauer, auf der man um die ganze Stadt gehen kann.

Intra Muros

Die Innenstadt von Saint-Malo wurde bei den Angriffen der Alliierten 1944 auf die deutschen Stellungen fast vollständig zerstört und später wieder aufgebaut, sodaß man heute davon nichts mehr sieht.

Überall in der Normandie und Bretagne stehen auch noch alte Bunker des sogenannten Atlantikwalls - wohl als Mahnmal. Nicht zu unrecht, wie die jetztigen Zustände zeigen.

Bei Ebbe kann man auf das Fort National hinübergehen. Aber überall wird auf die Gefahren der Flut hingewiesen.

dorthin könnte man auch noch gehen -das Wasser geht noch weiter zurück.

Intra Muros von draußen

Bei Ebbe ein beliebtes Schwimmbasin

Eine großartige Stadt mit faszinierendem Strand und einer breiten Promenade - kein Wunder, dass hier soviele Menschen das ganze Jahr über strömen. Zum Glück aber nicht mehr so viele wie in der Hauptsaison. Ab September beginnt hier das sog. Rentrée - d.h. es enden die großen Schulferien und alles geht wieder zur Arbeit.

Bei Ebbe wird hier mit Segelrollern gefahren

Crepes oder Galettes sind eine bretonische Spezialität. Die Galettes werden mit Buchweizen gebacken und sind für salzig-geschmackvollen Belag, wie Schinken,Ei,Lachs, Käse und dergl.gedacht. Die Crepes dagegen sind süß und mit allerlei Köstlichkeiten zu bekommen. Eine Creperie in der Nähe mussten wir daher mal testen.
das waren Galettes - köstlich

Wie schnell es gehen kann zeigen die folgenden Bilder, die ich nach dem Abendessen aufgenommen habe. Bis zur Quaimauer reicht das Wasser, bei hohem Seegang schwappt da schon manchmal etwas drüber.



Ach, ich gerate mal wieder ins Schwärmen, wenn ich hier die Bilder reinstelle - ich wollte ja eigentlich "ausmisten" und radikal kürzen - aber das gelingt wohl nicht. Ich hoffe, ihr habt nichts dagegen.

Am nächsten Tag wollten wir die Küste nördlich erkunden. Das ist der Vorteil mit dem Rad bei nicht allzu langen Strecken - keine Parkplatzsuche und man hat Bewegung. Unser Ziel waren die aus purem Stein gehauenen Figuren des Abbé Fouré hinter Rotheneuf. Zitat aus Wiki:

Nachdem der Gemeindepfarrer, Abbé Fouré (1839–1910), im Alter von 30 Jahren einen Schlaganfall erlitten hatte, der ihn halbseitig lähmte, zog er sich auf die Klippen von Rothéneuf zurück, wo er dann 25 Jahre als Einsiedler lebte. Seine in den Fels gehauenen Skulpturen von Dämonen, Piraten und Fantasiewesen sind heute eine beliebte Touristenattraktion.

Sogar einen Pool hat der sich gebaut.







und hier hat er wohl gerne meditiert.

Die Skulpturen befinden sich hinter dem Dorf

und immer wieder die alten Wehrmachtsbunker

Nach der Rückkehr waren wir noch etwas am Strand - und sind sogar noch in das ziemlich frische Atlantikwasser kurz hineingetaucht.

wieder mal

ganz tolle Ansichten.
Nach dem Abendessen wieder an den Strand - das Meer kommt wieder und die Sonne geht unter.


Wenn man hier in der Gegend ist gehört auch ein Besuch des Mont Saint-Michel dazu. Da ich Euch nicht mit zuviel Text überhäufen möchte - wer will hier wieder ein Link zur Wiki-seite.

Das liegt ungefähr dort wo oben der Pfeil hindeutet.

Auch hier ist der Tidenhub gewaltig, was man erst richtig sieht, wenn Ebbe herrscht, wie zu dem Zeitpunkt als wir ankamen. Unglaublich weit geht da das Meer zurück. Dann hat das Wattwandern Hochbetrieb - allerdings sollte man aufpassen und sich einem Führer anvertrauen - das Wasser kommt schneller zurück als man annimmt. Hier fuhren wir, da doch über 40 km entfernt vorerst mit dem Wagen, liesen den aber beim Hippodrom in Pontorson stehen und radelten hinaus. Das hat sich sehr bewehrt, denn wir mussten nicht den langen Fußmarsch über die künstlich angelegte Brücke machen oder, wie viele andere auf einen Bustransfer warten. Angeblich sollen dort pro Jahr 3,5 Mill Besucher den Berg stürmen. Das wären pro Tag ca. 9.5oo. Soviel waren es heute nicht, aber es genügte für etwas Gedränge. Den Berg kann man kostenlos besuchen - der Eintritt zur Abtei ist allerdings kostenpflichtig - sollte man aber unbedingt auch machen.

Der mit einer Schleuse aufgestaute Couesnon - mit Blick auf den Mont St.Michel



die Salzwiesen davor - leider mit zuwenig Pixel aufgenommen
Et voilà


Ameisen auf dem Weg über die Brücke

Unglaubliche Aussicht auf das Watt

Wir hatten Glück mit dem Wetter - es war nicht regnerisch aber auch nicht zu warm, denn das hätte die Besteigung der Abtei etwas mühsam gemacht.

Dieser Platz hat auch eine wechselhafte Geschichte hinter sich und diente auch als Gefängnis. Die privilegierten Gefangenen durfen mit diesem Schlitten


und mit diesem per Hand zu betreibenden Rad

den benötigten Proviant über diese Mauer hochhieven.

das Refektorium (Speisesaal)

der Kreuzgang


die Abtei mit dem Michel obendrauf
Mit noch einem abenteuerlichen Blick auf das Watt verabschieden wir uns vom Mont Saint-Michel


Sehr beeindruckend - das muss man einfach gesehen haben, wenn man hier ist - trotz der zahlreichen Besucher.

Und das war es dann auch schon für die zweite Etappe. Danke, daß ihr mitgefahren seid. Würde mich sehr freuen, wenn ihr mich weiter begeitet.

Alles Liebe

Violetta

und wie üblich führe ich die Links an:

Mosaic Monday



15 Kommentare:

  1. Wow...sowas von schön, einfach nur herrlich anzuschaue. Da bekommt man richtig Lust sich dort hin zu beamen ;-) Zudem auch sehr interessant was du zeigst und beeindruckend finde ich die Skulpturen. Noch nie davon gehört und um so mehr freue ich mich über deine Fotos. Toll, und danke dir dafür.

    Liebe Grüssle

    Nova

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    1. Vielen lieben Dank liebe Nova - mich hat die Reise auch sehr beeindruckt - und wenn ich die Fotos wieder durchsehe kriege ich sofort wieder Lust aufzubrechen. Alles Liebe und eine gute Zeit
      Violetta

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  2. Liebe Violetta,
    nun habe ich mir auch noch deine ersten beiden Reiseberichtskapitel zu Gemüte geführt - wirklich wunderschöne Ansichten. An manches, vor allem an den Mont Saint-Michel, kann ich mich natürlich noch aus Marens Reiseschilderungen erinnern. Ich bin gespannt, ob ich es jemals schaffen werde, den mit meinen eigenen Augen zu sehen - Herr Rostrose ist ja nicht gerade leicht nach Frankreich zu bewegen. Aber ich habe ihm schon angedroht, dass ich dann vielleicht mal mit einer Freundin losfahre.
    Am meisten beeindrucken mich die Skulpturen von Abbé Fouré - sehr faszinierend, vor allem, wenn man bedenkt, dass der Mann halbseitig gelähmt war, als er sie schuf! Diesen Ort würde ich auch sehr gerne mal selbst erkunden.
    Ich möchte dir auch noch danken für deine lieben Worte zum Verlust unserer Nina!
    Ganz herzliche Rostrosengrüße - ich wünsche dir einen wunderbaren Oktober!
    Traude
    PS: Ich habe heute versucht, über deinen Link in der Seitenleiste der Violettaseite in deinen Naturblog einzusteigen, das ist mir aber nicht gelungen, da bekam ich eine Fehlermeldung. Probier's mal aus, ob es bei dir auch nicht funktioniert...

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    1. Liebstige Traude - danke für den Hinweis - da hatte ich was falsch eingegeben. Jetzt funktioniert es. Danke für Deine netten Worte- vielleicht kannst Du Deinen Edi doch mal dazu bewegen - die Franzosen sind nach meinen Erfahrungen sehr freundlich und reden auch - wo wir halt waren- meist zumindest ein wenig Englisch - aber es macht sich doch gut, wenn man ein paar Worte sprechen kann. Noch habe ich ein paar Etappen, die ich zeigen kann - ich tu mir wieder mal sehr schwer beim Auswählen.
      Dir auch eine gute Zeit und daß sich die Trauer bald in dankbarer Erinnerungsgefühle wandelt.
      Alles Liebe
      Violetta

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  3. Hach, liebe Violetta, beim Anblick der herrlichen Bilder bekommt man gleich wieder Fernweh. Die in Stein gehauenen Skulpturen kannte ich noch gar nicht, finde sie aber äußerst interessant und auch hübsch.
    Klar, dass ich mir auch noch den Rest anschauen möchte!!

    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
    Arti

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    1. Liebe Arti -vielen Dank. Es waren wunderbare Wochen und ich habe noch einiges im petto. Tu mir echt schwer bei der Auswahl der Fotos.
      Alles Liebe Violetta

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  4. Danke für den schönen Post. In Saint -Malo haben wir auf der Rückfahrt aus der Normandie Halt gemacht. Mit Deinen schönen Bildern hast Du mich auch an den Urlaub in der Bretagne erinnert. Ich liebe Frankreich und finde die Menschen dort sehr nett. Auch wenn ich kein französisch spreche, ich mag die melodische Sprache sehr.Liebe Grüsse, Klärchen

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    1. Liebe Klärchen, danke für Deinen lieben Besuch. Ja, ich habe die Leute dort auch als generell sehr freundlich empfunden - sie haben inzwischen auch begriffen, dass nicht jeder französisch können muss aber wenn man´s versucht hat man sicher noch bessere Karten.
      Alles Liebe und eine gute Zeit
      Violetta

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  5. Vielen lieben Dank, liebe Elke - keine Sorge, Material habe ich noch genügend. Wenn man die Ferienzeit meidet kann man die Bretagne sicher ganz gut entdecken - und das gibt´s vieles..
    Gute Woche und alles Liebe
    Violetta

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  6. hach sind das wunderschöne Bilder
    da fällt die Auswahl sicher schwer
    ich bin gerne mit gereist
    denn sehen werde ich das alles nie
    liebe Grüße
    Rosi

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    1. Liebe Rosi - vielen Dank für Deinen lieben Besuch - ich habe noch einiges im petto - als kannst Du auch gerne weiter mitreisen. Würde mich freuen.
      Alles Liebe
      Violetta

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  7. Violetta - spectacular views throughout this post - I am glad you continued rather than "clean out" your post! Maybe it is different up close, but the beaches look so clean at low tide, which is wonderful. I have never seen sailing scooters - what a novel innovation. The Abbe Foure sculptures are stunning. Mont St. Michel is an incredible piece of architecture!

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    1. Thank you so much, dear Angie , for your nice words - the travel will go on.
      All the best
      Violetta

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  8. Eine unglaubliche Weite zeigt das Watt, einfach fantastische Strandfotos zeigt Du hier und auch die Himmels-Ansicht ist sagenhaft! Ich staune auch über die in Stein gefertigten Skulpturen des Abbe, eine einzigartige, kunstvolle Arbeit ist das!
    LG Heidi

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    1. Wieder mal vielen Lieben Dank liebe Heidi für Deinen wie immer netten Besuch -
      Alles Liebe Violetta

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